Die Tour im Ortlergebiet zum Monte Cevedale 3769 m
mit Manne
23. September 2011
© Bilder und Texte Klaus Goerschel
Manne und ich, wir hatten geplant, im letzten Drittel des Septembers den Ortler auf dem Normalweg zu besteigen. Überraschend gingen im Ortlergebiet kurz vor unserem Start große Schneemengen nieder. In Sulden 50 cm und auf dem Ortler 1 m. Nachdem ich testhalber zur Tabaretta Hütte aufgestiegen war, mussten wir das ursprüngliche Ziel der Ortlerbesteigung wegen zu hohem Neuschnee aufgeben. Manne kam 2 Tage später und wir entschieden uns alternativ den Monte Cevedale zu besteigen
Hier das verschneite Sulden am Tag meiner Ankunft
Als Manne nach Sulden kam, änderte sich die Wetterlage.
Sonnenschein bei tiefblauem Himmel war für die nächsten Tage angesagt.
Der Schnee auf dem Ortler wie auch auf den nahen Gletschern gleißte im strahlendsten Weiß.
Voller Sehnsucht schauten wir von der Straße hinauf zum Stilfser Joch auf König Ortler.
Die Tour zum Monte Cevedale planten wir für 2 Tage.
Am ersten Tag sollte es von Sulden 1916 m hinauf zur Casati Hütte 3254 m gehen,
gute 1300 m Höhenunterschied. Wir starteten kurz vor 10 Uhr unweit
der Seilbahnstation auf dem Forstweg zur Schaubach Hütte.
Ab und zu schwebte eine Kabine der Bahn über unsere Köpfe hinweg.
Blick auf die Schaubachhütte, Ausgangspunkt für viele Kurzwanderungen auf den Sulden Ferner.
Ab und zu taten sich auf dem Sulden Ferner auch Spalten auf.
Hier mussten wir über eine Schneebrücke einen tiefen Eisschlund überqueren.
Die Spur führte uns den Sulden Ferner hinauf bis zur Janinger Scharte.
Von dort waren es nur noch 50 m bis zur Suldenspitze
Sicherungsübung für Überqueren einer Gletscherspalte.
Hurra, die Suldenspitze 3376 m erreichten wir gegen 15.30 Uhr
Von der Suldenspitze konnten wir entlang des Langenferner Jochs
die Guasti und Casati Hütte erkennen.
In der Fortsetzung des Jochs erhebt sich der Gipfel des Monte Cevedale.
Da es keine Spur gab, stiegen wir nach Süden ab, direkt auf die Hütten zu.
Gegen 16.30 erreichten wir das Casati Refugium. Hütte wäre für den Bau
nicht die richtige Bezeichnung. Es schien sich eher um eine Kasernenanlage
aus dem ersten Weltkrieg zu handeln.
Obwohl in Sulden die Nachricht verbreitet wurde, die Hütte sei geschlossen,
bekamen wir hier bestätigt, sie sei bisher jeden Tag geöffnet gewesen.
Wir wurden gut aufgenommen, bekamen ein reichhaltiges Essen und
süffigen italienischen Wein. Die Stimmung zwischen Manne und
mir war allerbestens und so freuten wir uns auf den
morgigen Aufstieg zum Monte Cevedale
Das erste Morgenrot gegen 6.30 Uhr. Wir tranken noch einen heißen Kaffee und
dann machten wir uns voller Ungeduld und Vorfreude auf den Weg.
Über den festen Harsch kamen wir gut voran.
Noch einmal ein Blick zurück auf die Casati "Hütte".
Dahinter erhebt sich majestätisch die Königspitze.
Ganz rechts der Buckel ist die Suldenspitze.
Manne genoß leidenschaftlich Landschaft und Luft.
Das sah doch aus der Entfernung nicht so steil aus!
In dem tiefen Neuschnee ließ sich aber gut gehen.
Gegen 9.30 Uhr waren wir auf dem Gipfel des Monte Cevedale 3769 m.
Es war eine wahre Genusstour bei herrlichstem Sonnenschein.
Dementsprechend groß war unsere Freude.
Gipfelglück in tiefen Zügen genossen. Mannes Uhr zeigt die Höhe fast exakt an.
Auf dem Gipfelgrat. Am Ende die Zufallsspitzen.
Blick hinunter auf den Zufallferner.
Man sieht schon mehrere auf den Gipfel zurückende Seilschaften.
Schnell steigen wir den Berg hinab. Am Fuße des Cevedale begegnen uns dann
mehrere Seilschaften mit Bergführer.
Eine autonome Seilschaft mit der wir ins Gespräch kommen.
Blick auf den Langer Ferner auf unserem Marsch zum Eisseepass.
Vom Eisseepass geht es noch einmal steil hinab zum Suldenferner.
Die Seilschaft mit Bergführer bewegt sich äußerst vorsichtig den Berg hinunter.
Strahlende Sonne und gleißender Schnee auf dem Suldenferner.
Innerhalb von zwei Tagen war das Suldental wieder grün geworden.
Wir freuten uns über die gelungene Tour, die uns der frühe Schnee im September beschert hatte.
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